Die ungarische Hauptstadt Budapest gehört wohl zu den interessantesten und schönsten Städten der Welt. Hier verbindet sich auf einzigartige Weise Modernes und Historisches. Budapest eignet sich daher perfekt für einen Kurztrip. In diesem Beitrag haben wir nicht nur einige allgemeine Infos zu Stadt und Transport für euch zusammengetragen. Wir stellen euch auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, einige tolle Restaurants und jede Menge coole Bars und Clubs vor!
PS: Wie ihr vom Flughafen in die Stadt kommt, könnt ihr in unserem Transfer-Guide nachlesen!
- Allgemeine Infos und Transport
- Sehenswürdigkeiten
- Restaurants und Romantik
- Nightlife
- Weitere Anregungen
Allgemeine Infos
Mit 1,7 Millionen Einwohnern ist Budapest die größte Stadt Ungarns und zugleich das wirtschaftliche, politische und kulturelle Zentrum des Landes. Budapest liegt am Ufer der Donau, Teile der Stadt befinden sich am Westufer und andere am Ostufer. Tatsächlich waren diese Ortsteile auch bis 1873 eigenständige Städte, nämlich „Buda“, „Óbuda“ und „Pest“. So erklärt sich auch der Name der Stadt. 🙂 Auch wenn die Zusammenlegung recht „spät“ erfolgte: Die Geschichte der Siedlungen am Donau-Ufer ist lang (bis zu 2000 Jahre in die Zeit der Römer reicht sie zurück) und bewegt (römische Siedlung, Völkerwanderung, Christianisierung, Eroberung durch die Osmanen, Befreiung und Herrschaft durch die Habsburger usw. usw.) Diese lange Geschichte, der Einfluss und die Pracht der Stadt spiegeln sich noch heute im eindrucksvollen Stadtbild mit seinen vielen historischen Gebäuden.
Transport
Das heutige Budapest verfügt über ein gut ausgebautes öffentliches Verkehrssystem, sodass ihr einfach und schnell zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten kommt. Es gibt drei Metrolinien mit kurzen Taktzeiten, die durch zahlreiche Straßenbahn- und Buslinien sowie Seilbahnen zu den Hügeln in und um die Stadt ergänzt werden. Die Budapester Verkehrsgesellschaft BKV hat eine deutschsprachige Internetpräsenz, auf der ihr zahlreiche weitere Infos zum öffentlichen Nahverkehr bekommt. Unser Tipp: Besorgt euch eine Budapest Card, mit der ihr nicht nur unbegrenzt die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen könnt, sondern bei vielen Museen und Attraktionen auch freien oder zumindest ermäßigten Eintritt erhaltet – wenn ihr viel unternehmen wollt, lohnt sich die Anschaffung finanziell definitiv!
Sightseeing in Budapest
Wir haben euch eine kleine Liste mit tollen Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten für euren Aufenthalt in Budapest zusammengestellt. Einen Anspruch auf Vollständigkeit erheben wir natürlich nicht, denn die Stadt bietet noch so viel mehr und wenn eine Attraktion es nicht in diesen Beitrag geschafft hat, dann nur aus Platzgründen.
PS: Auf Instagram könnt ihr euch von anderen Reisenden unter #blookerybudapest von ihren persönlichen Geheimtipps und Highlights für Budapest inspirieren lassen.
Donau- und Stadtrundfahrt
Der Klassiker ist die Stadtrundfahrt. Um eine Stadt zu entdecken, ohne sich vorher groß informieren zu müssen, ist sie einfach ideal. In Budapest gibt es praktische Hop-on-Hop-off Busse. Auf diese seid ihr aber nicht beschränkt, es gibt auch Schiffs-Routen und Pfade, die man zu Fuß begehen kann. Vor allem eine malerische Fahrt auf der Donau ist etwas ganz besonderes, da viele der Sehenswürdigkeiten in Budapest direkt am Wasser gelegen sind. Es gibt also jede Menge zu bestaunen!
Alle Routen und die jeweilige Dauer gibt es auf der offiziellen Seite zu finden. Auch könnt ihr die Tickets bereits online kaufen.
Parlamentsgebäude (Országház)
Der beeindruckende Prachtbau (268 Meter Länge) im neogotischen Stil liegt direkt am Ufer der Donau und ist der Sitz des ungarischen Parlaments. Nicht alle Teile des Gebäudes sind für die Öffentlichkeit zugänglich, die beeindruckendsten und wichtigsten können aber im Rahmen einer geführten Tour besichtigt werden. Am besten beantragt ihr online schon einmal eure Tickets, da die Teilnehmerzahlen begrenzt sind und ihr an der Tageskasse nicht immer Glück haben werdet. Übrigens: EU-Bürger erhalten 50% Rabatt! 🙂
Burgpalast
Hoch oben auf dem Berg im Burgviertel thront der Burgpalast. Diese königliche Residenz ist tatsächlich das größe Gebäude ganz Ungarns und nimmt die Südseite des Bergs völlig ein. Standesgemäß ist es das am höchsten gelegene Gebäude der Stadt und von überall gut zu sehen. Die Geschichte des Bauwerkes reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Schon oft erlitt es schwere Schäden, etwa während des Angriffs von christlichen Truppen auf die von Osmanen besetzte Stadt im 17. Jahrhundert und vor allem im Zweiten Weltkrieg, als es fast komplett zerstört wurde. Nach zahlreichen Restaurationen sowie An- und Neubauten dient der Palast heute vor allem als Heimstätte für Museen und als Touristenmagnet, aber auch die ungarische Regierung nutzt ihn gelegentlich für repräsentative Zwecke.
Fischerbastei (Halászbástya)
Die Fischerbastei ist ein skurilles und wunderschönes Monument, das direkt einem Märchen entsprungen scheint. Sie wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts fertiggestellt und befindet sich wie viele Sehenswürdigkeiten auf dem Burgberg. Der genaue Standort ist an der Stelle des ehemaligen Fischmarktes der Stadt Buda. Der Name der Bastei leitet sich folglich auch von der Fischergilde ab, zu deren Ehren das Bauwerk errichtet wurde. Von der Fischerbastei aus habt ihr einen grandiosen Ausblick auf Budapest zu euren Füßen. Unbedingt besuchen!
Matthiaskirche
In unmittelbarer Nähe zur Fischerbastei liegt die epochale Matthiaskirche. Nicht umsonst ist sie Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Die Architektur und die Atmosphäre dieser ehrwürdigen Kirche sind einmalig. In ihrer ursprünglichen Fassung ist die Kirche 1000 Jahre alt, von dieser ist allerdings nichts mehr zu sehen. Seine heutige barocke Form bekam das Gebäude nämlich erst nach der Rückeroberung Budas durch die christlichen Truppen von den Osmanen (die die Kirche zur Moschee umgewandelt hatten). Auch einige ungarische Könige wurden hier gekrönt, weswegen die Kirche bisweilen auch als die „Krönungskirche“ bezeichnet wird.
St.-Stephans-Basilika (Szent István-bazilika)
Ein mindestens ebenso sehenswerter Sakralbau ist die St.-Stephans-Basilika. Die größte Kirche Budapests beherbergt zahlreiche Gemälde und Skulpturen. Wenn ihr die Basilika betretet, wird es euch vermutlich erst einmal den Atem verschlagen. Unter der gigantischen Kuppel (nahezu 100 Meter hoch) mit ihrem Deckenmosaik ist man von Ehrfurcht erfüllt. Funfact: In den Gräbern der Basilika liegen eigentlich nur Könige und Heilige, doch eine Ausnahme gibt es: Die ungarische Fußball-Legende Ferenc Puskás (bekannt als Torjäger für Real Madrid und als Kapitän der ungarischen Nationalmannschaft beim Wunder von Bern 1954) wurde hier 2006 nach ihrem Tod beigesetzt.
Kettenbrücke (Széchenyi Lánchíd)
Ganz in der Nähe liegt die weltbekannte Kettenbrücke. Sie ist ein nationales Wahrzeichen Ungarns und wurde 1839 bis 1849 als älteste der neun Donaubrücken in Budapest errichtet. Vor dem Bau der Brücke und der Einigung der Donausiedlungen zur Stadt Budapest verband lediglich eine Ponton-Brücke die einzelnen Ufer – diese musste im Winter allerdings immer abgebaut werden. Es lässt sich leicht nachvollziehen, dass die Kettenbrücke nicht nur von logistischem Nutzen war, sondern als modernes, imposantes Bauwerk auch für viele Menschen zum Symbol des neuen nationalen Selbstbewusstseins und der Verbundenheit Ungarns wurde und ihren Teil zum Zusammenschluss der Donau-Städte zur Hauptstadt Budapest beitrug. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Brücke traurigerweise wie so viele ähnliche Gebäude beim Abzug der deutschen Truppen von diesen gesprengt, sodass sie in langwieriger Arbeit wiederhergestellt werden musste.
Schuhe am Donauufer
Am östlichen Ufer der Donau ganz in der Nähe des Parlaments findet man diese Schuhe aus Metall. Sie sind ein beklemmendes Mahnmal zur Erinnerung an die Verfolgung der ungarischen Juden durch die Pfeilkreuzler (faschistische Bewegung Ungarns) während des Zweiten Weltkriegs. Zwischen 1944 und 1945 wurden Schätzungen zufolge bis zu 3600 Juden in Budapest ermordet, indem Sie am Donauufer zusammengetrieben und erschossen wurden. Neben diesem traurigen Zweck erinnert das Mahnmal aber auch an das Mitgefühl inmitten der Grausamkeit: So retteten etwa Károly Szabó (ein Angestellter der schwedischen Botschaft) und 20 namentlich nicht bekannte Polizisten 1945 gewaltsam eine Gruppe jüdischer Ungarn aus den Händen der Pfeilkreuzler und verhalfen ihnen zur Flucht. Auch diesen und anderen couragierten Verfechtern der Menschlichkeit soll hier gedacht werden.
Heldenplatz
Der Heldenplatz wurde 1896 zur Budapester Millenniumsausstellung errichtet. Mit dem Millenniumsdenkmal im Herzen des Platzes sollte ein monumentales Denkmal für die wichtigsten Figuren der ungarischen Geschichte erschaffen werden – und das ist definitiv gelungen. Diese gewaltige Säule, auf der der Erzengel Gabriel thront, ist ein unvergesslicher Anblick. Der Heldenplatz verfügt zudem noch über ein weiteres Denkmal, nämlich das Heldendenkmal. Eingerahmt sind die Denkmäler von einer Kolonnade. Zwischen den einzelnen Säulen befinden sich Statuen von bekannten Herrschern und anderen einflussreichen Ungarn. Der Heldenplatz ist zu beiden Seiten gesäumt von zahlreichen Museen – wenn ihr kulturell interessiert seid, werdet ihr hier mehr als glücklich!
Budapest Pinball Museum
Wenn ihr mal genug von all den bedeutungsvollen historischen Bauwerken habt, dann stattet dem Pinball Museum einen Besuch ab. Hier kriegt ihr nicht nur einen schnöden Überblick über die Geschichte von Flipperautomaten, sondern ihr legt selbst Hand an! Über 130 spielbare Flipperautomaten in allen Farben und Formen warten auf euch. Und für gerade einmal knapp 10€ könnt ihr sie alle ausprobieren und so lange zocken, bis euch die Finger glühen. Definitiv einer der coolsten Geheimtipps der Stadt!
János-hegy
János-hegy ist mit 528 Metern der höchste der Buda-Hügel Budapests. Seinen Gipfel erreicht ihr mit einer Seilbahn. Wenn ihr dem hektischen Treiben der Stadt einmal entkommen und aus luftigen Höhen einen grandiosen Panorama-Ausblick auf die Stadt erleben möchtet, solltet ihr einen Ausflug zum János-hegy unternehmen.
Burg Vajdahunyad und Stadtwäldchen
Das Budapester Stadtwäldchen ist ein idyllisches Park- und Erholungsgebiet mitten in der Stadt. Hier findet ihr nicht nur schöne Landschaften und Wasseranlagen, sondern auch den Zoologisch-Botanischen Garten von Budapest, eine sehr schöne Badeanstalt, einen dauerhaft angesiedelten großen Zirkus und im Winter eine Eisbahn. Eines der Schmuckstücke der Anlage ist die Burg Vajdahunyad. Auch wenn dieses malerische Gebäude wie ein mittelalterliches Schloss aus einem Disney-Film anmutet, ist es nur 120 Jahre alt. Denn ähnlich wie der naheliegende Heldenplatz wurde es 1896 anlässlich der Millenniumsfeiern erbaut.
Ungarische Staatsoper (Magyar Allami Operahaz)
Wer Budapest besucht, sollte die Ungarische Staatsoper gesehen haben. Das prächtige Neorenaissance-Bauwerk ist opulent ausgestattet mit zahlreichen Bildern, Skulpturen und anderen Schmuckelementen. Es gilt nicht von ungefähr als eines der schönsten Opernhäuser der Welt. Legendäre Komponisten wie Mahler und Puccini haben hier ihre Werke persönlich präsentiert.
Restaurants und Romantik
Es gibt zahlreiche sehr gute Restaurants in Budapest, in denen man es sich gemütlich machen und einen schönen Abend zu zweit verbringen kann. Wenn es etwas Besonderes sein soll, hilft euch diese Auflistung von tripadvisor mit gehobenen und höherpreisigen Restaurants. Eine weitere Liste mit Empfehlungen aus verschiedenen Preisklassen könnt ihr hier finden!
Im Allgemeinen lässt sich sagen: In Budapest wird geschlemmt, Kalorien werden eher nicht gezählt. Es gibt viele Fleisch- und Wildgerichte, auch das typische ungarische Gulasch darf nicht fehlen.
Unsere Tipps
Das Comme Chez Soi. Von der Bewertung her spitze und gehobene Küche, dabei zwar nicht billig aber preislich absolut fair. Tipp: Eine Tischreservierung im Vorfeld vornehmen. Das Restaurant ist sehr oft zu den Abendzeiten bereits ausgebucht. Einen gelungenen Abend verbringt ihr definitiv auch im Mazel Tov. Der Name lässt es vermuten: Hier gibt es israelische Küche. Auch wenn der Laden von außen nicht viel hermacht, drinnen herrscht eine einladene Atmosphäre, das Essen ist originell und lecker und häufig gibt es Live-Musik. Auch hier solltet ihr unbedingt reservieren. Im Restaurant Paprika bekommt ihr großartiges Gulasch – und ein Ungarn-Trip ohne Gulasch ist für Liebhaber nur schwer vorstellbar! 🙂
Nightlife
Budapest ist berühmt für sein Nightlife. An jeder Ecke gibt es Unterhaltung, ob Bars, Pubs, Clubs oder auch nur ein schönes Restaurant. Jeder wird hier auf seinen Geschmack kommen, ob jung oder alt.
Eine Auswahl von Top Clubs findet ihr hier. Eine Auswahl an coolen Bars findet ihr zum Beispiel auf dem Blog viel unterwegs!
Unsere Tipps
Ferenc Liszt Square
An diesem Platz reihen sich zahlreiche Bars und Clubs aneinander. Ihr könnt also erstmal in einer Bar vorglühen und dann bequem zu Fuß zum nächsten Club zum Feiern weiterziehen. Ein gemütlicher Pub hierfür ist zum Beispiel der Giero Pub, der euch nicht nur mit tollen Biersorten sondern auch original ungarischem Schnapps in Stimmung bringt. Auch im Cactus Juice könnt ihr mit einem Happen zu essen und guten Cocktails in einen feuchtfröhlichen Abend starten.
Raday utca
Dies ist eine Straße, in der das bunte Leben der Locals stattfindet. Hier findet ihr Bars, aber auch tolle Restaurants und Weinlokale. Ihr seid Weinliebhaber? Probiert den traditionellen ungarischen Wein „Palinka“.
Weitere Anregungen und Empfehlungen
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Einen tollen Reisebericht mit vielen Tipps und Infos zur ungarischen Hauptstadt findet ihr auch auf dem sehr lesenswerten Blog ferndurst!